Autorenalltag,  Rezensionen

Benedict Wells – Die Geschichten in uns

Einblick in das Leben eines Autors

Benedict Wells lädt in seinem neuen Buch Die Geschichten in uns zu einem faszinierenden Blick hinter die Kulissen seines Lebens und Schaffens ein. Dieses Werk, das autobiografische und lehrreiche Elemente gekonnt miteinander verbindet, eröffnet nicht nur seinen Fans, sondern auch angehenden Schriftstellern und Buchliebhabern spannende Einblicke in die Welt der Literatur. Mit großer Offenheit und seinem unverwechselbaren Charme erzählt der Bestsellerautor von seinen ersten Schritten als Autor, den Herausforderungen seines Weges und der tiefen Leidenschaft, die sein Schreiben antreibt. Ein inspirierendes Buch, das die Leser nicht nur berührt, sondern auch nachhaltig bereichert.

Der biografische Teil: bewegend und nahbar

Der erste Teil des Buches nimmt die Leser mit auf eine eindrucksvolle biografische Reise, die von Anfang an fesselt. Mit großer Offenheit schildert Benedict Wells seine von schwierigen Verhältnissen und Internatsaufenthalten geprägte Kindheit und Jugend. Dabei wird deutlich, dass sein Erfolg kein Zufall ist: Geduld, eiserne Disziplin und ein unerschütterlicher Glaube an sich selbst bilden die Grundpfeiler seines Werdegangs.

Für Schreibende sind diese Einblicke eine wahre Inspirationsquelle. Die Leser erleben hautnah die Höhen und Tiefen eines Autorendaseins – von den emotionalen Herausforderungen bei Absagen oder kritischem Feedback bis hin zur Leidenschaft, die Wells in jedes Wort legt. Dabei zeigt er sich nicht nur als talentierter Schriftsteller, sondern auch als Mensch mit all seinen Zweifeln und Siegen. So gelingt es ihm, den Leser nicht nur in seine Welt, sondern auch in dessen eigene Träume und Ambitionen zu entführen.

Der zweite Teil: Ein Schreibratgeber mit bekannten Ansätzen

Im zweiten Teil seines Buches taucht Benedict Wells tief in das Handwerk des Schreibens ein und bereichert seine Ausführungen mit anschaulichen Beispielen aus seinen eigenen Werken. Diese Kapitel sind nicht nur spannend, sondern auch äußerst lehrreich. Besonders auffällig sind die Parallelen zu Stephen Kings Klassiker Das Leben und das Schreiben. Wells verbindet bewährte Ansätze mit seinen persönlichen Erfahrungen und einzigartigen Perspektiven, was einen inspirierenden Leitfaden für angehende Autoren ergibt.

Vor allem Leser, die bisher wenig Berührungspunkte mit Schreibratgebern hatten, können hier wertvolle Einblicke gewinnen. Mit klarem Blick und einer erfrischenden Ehrlichkeit vermittelt Wells die Essenz des kreativen Prozesses – ein Abschnitt, der sowohl motiviert als auch neue Türen in die Welt des Schreibens öffnet.

Wann wird aus einem Funken ein Roman? Und wann bleibt ein Projekt eine Fata Morgana, die man nur aus der Ferne sieht, ohne ihr je nahezukommen? – Diese Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch und regen zum Nachdenken an.

Stil und Sprache: Wells bleibt sich treu

Benedict Wells überzeugt auch in diesem Buch mit seiner unverwechselbaren Leichtigkeit, die seine Texte so zugänglich und einnehmend macht. Sein feiner Humor und seine authentische Art durchziehen jede Seite und verleihen dem Werk eine besondere Nähe. Dabei gelingt es ihm meisterhaft, selbst komplexe Gefühle und kreative Prozesse klar und verständlich zu vermitteln – stets einfühlsam, niemals belehrend. Diese Kombination aus Tiefgang und Leichtigkeit macht das Lesen zu einem echten Genuss und zeigt einmal mehr, warum Wells so viele Leser begeistert.

Fazit

Die Geschichten in uns hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Das Buch bietet so viel – nicht nur für Fans von Benedict Wells, sondern auch für alle, die neugierig auf das Leben eines Schriftstellers sind. Besonders der biografische Teil hat mich tief berührt. Die Ehrlichkeit und das Gefühl, das in diesen Seiten steckt, machen es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Der zweite Teil, der sich mit dem Schreiben selbst beschäftigt, bietet vor allem für Schreibanfänger wertvolle Einblicke. Auch wenn für erfahrene Autoren nicht viel Neues dabei sein mag, ist es spannend, Wells’ persönliche Herangehensweise kennenzulernen und zu sehen, was ihn antreibt. Es verleiht ihm als Autor zusätzliche Tiefe.

Nach dem Lesen habe ich Lust bekommen, seine Romane mit neuen Augen zu betrachten. Für mich ist Die Geschichten in uns ein absolutes Muss – egal, ob man selbst schreibt, Fan von Wells ist oder einfach einen Blick hinter die Kulissen der Literaturwelt werfen möchte.

Buchinformation: Die Geschichte in uns • Benedict Wells • Diogenes Verlag • 400 Seite

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